Funktionsanalyse
Bei Problemen mit den Kiefergelenken und der Kaumuskulatur oder bei therapieresistenten Verspannungen und Schmerzen im Bewegungsapparat kann eine Funktionsanalyse der erste Schritt zu einem schmerzfreien Leben sein. Die Funktionsanalyse ist ein aufwändiges diagnostisches Verfahren, mit dem wir Kiefergelenkfehlstellungen sowie andere Funktionsstörungen des Kauapparates im Detail aufspüren können.
Zahnarzt Berlin Zehlendorf
CMD: CRANIOMANDIBULÄRE DYSFUNKTION
Das Kiefergelenk
Zusammenhänge zwischen Funktionsstörungen des Kiefergelenkes und des übrigen Bewegungsapparates sind aus klinischen Untersuchungen hinreichend bekannt.
Das Kiefergelenk wird vom zweiten Ast des fünften Hirnnervs versorgt. Dieser, Trigeminusnerv genannt, ist der einzige Nerv, der Verschaltungen zu allen anderen Hirnnerven aufweist. Ein in seiner Funktion beeinträchtigter nicht stimmiger Biss kann Störungen in den unterschiedlichsten Körperbereichen haben. Eine Kette reißt bei Überbelastung immer an ihrem schwächsten Glied. So ist es auch zu verstehen, dass die Überbelastung durch z. B. nächtliches Zähneknirschen bei jedem Patienten eine andere Auswirkung haben kann. Neben Nackenkopfschmerzen können u. a. auch Rückenprobleme und sogar Knieschmerzen in ursächlichem Zusammenhang damit stehen. Selbst Herzrasen, Augendruck, „Kloß im Hals“, Schwitzen und Nervosität können als vegetative Symptome auf Probleme mit dem Kiefergelenk zurückzuführen sein. Ca. 25% der Patienten mit Kiefergelenksproblemen klagen über Ohrgeräusche (Tinnitus).
Der Gesichtsbogen
Unter den vielen Möglichkeiten der Funktionsdiagnostik die uns heute zur Verfügung stehen, gibt es ein besonders einfaches und dennoch hoch effizientes Verfahren um die Paßgenauigkeit von prothetischen Restaurationen zu erhöhen und funktionelle Komplikationen beim Patienten zu vermeiden. Ein „Probetragen“ des Zahnersatzes ist somit völlig unnötig.
Durch die Verwendung eines Gesichtsbogens wird der Zahntechniker im Labor in die Lage versetzt die Bißsituation wie sie am Patienten vorherrscht exakt in seinem Arbeitsgerät, dem Kausimulator (Artikulator), schädelbezogen zu reproduzieren. Mit dem Gesichtsbogen wird die Lageposition des Oberkiefers in Relation zum Schädel mit Hilfe einer Bißgabel und einem um den Kopf gelegten Bogen bestimmt. Nun kann der Zahntechniker die Position der Kieferstellung exakt simulieren.
Die Therapie funktioneller Störungen durch Aufbißschienen
Sie sehen ein vorbereitetes Modell und eine Knirscherschiene im Rohzustand auf dem Gipsmodell eines Oberkiefers. Deutlich erkennbar sind die Kontaktbereiche in denen der Ober- und Unterkiefer aufeinandertreffen. Bei vielen Patienten finden sich nicht so viele Kontaktpunkte, manche Bereiche werden extrem belastet, andere weniger oder gar nicht. Ziel einer Schienentherapie ist die Wiederherstellung einer harmonischen Okklusion (Schlußbißlage) ohne funktionelle Überlastungen und damit eine Relaxierung (Entspannung) der unphysiologisch belasteten anatomischen Strukturen.
Die eingegliederte Schiene führt zu einer funktionellen Entlastung der unphysiologisch belasteten Bereiche. Die Schmerzen werden deutlich geringer, verschwinden vielfach zur Gänze. In der Detailaufnahme sehen Sie sehr gut die punktförmige Belastung der Zähne und nicht ein flächiges Aufbeißen. Dieser Schienentyp ist nur ein einziger aus einer ganzen Vielfalt von therapeutischen Varianten. So vielfältig die Beschwerdebilder sind, so unterschiedlich viele Schienentypen gibt es.
Funktionsdiagnose und Funktionstherapie kommen zum Einsatz bei der Versorgung mit Zahnersatz und bei kieferorthopädischer Behandlung. Ebenfalls ist ein Einsatz bei Kaugelenkbeschwerden (z. B. Knacken) und Muskelschmerzen sinnvoll. Diagnostiziert wird die Stellung der Kiefer und der Zähne zueinander. Anschließend lassen sich z. B. Brücken und Prothesen besser auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten anpassen.